Aktuell zur Zukunft der deutschen Postagenturen !!!


Post will in Quelle-Filialen Briefmarken verkaufen

Die Kunden der Deutschen Post sollen künftig auch in Quelle-Läden ihre Briefmarken kaufen oder Einschreiben und Päckchen aufgeben können. Das sehen Pläne des Unternehmens im Zuge einer strategischen Filial-Umstrukturierung vor. Auf der anderen Seite wird es voraussichtlich deutlich weniger Post-eigene Filialen und Agenturschalter in Tankstellen oder Reisebüros geben.

Modellversuch startet im Frühjahr
Mit einem Pilotversuch will die Post im Frühjahr in rund tausend Quelle-Shops mit einem "postalischen Basis-Sortiment" - ohne Postbank-Dienstleistungen - bundesweit starten, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn ankündigte. Die Post sprach von einer "nachfragegerechten postalischen Versorgung". Doch in ihren Überlegungen dürften Spareffekte der Grund für die Änderung sein. Klar ist nach Ankündigungen der Post, dass sie ihr Filialnetz neu organisieren und deutlich ausdünnen will. Post- Sprecher Jürgen Blohm macht keinen Hehl daraus, dass die Post im Filialbereich "flexibler und wirtschaftlicher" arbeiten wolle.

Gesetzlich zum Betrieb verpflichtet
Die Post hat derzeit rund 13 000 Stationen. Dazu zählen rund 5 200 Filialen mit Post-eigenen Mitarbeitern sowie knapp 8 000 so genannte Agenturen in Lotto-Annahmestellen, Reisebüros oder Tante-Emma-Läden. Das frühere Staatsunternehmen, das gesetzlich zum Betrieb von 12 000 Filialen oder Agenturen verpflichtet ist, prüft derzeit Schließungen. Bis zu 1000 Filialen oder Agenturen stehen allein schon rechnerisch zur Disposition.

Kündigungen für Agenturen
Dabei hat sich die Post besonders die Agenturen vorgeknöpft. Sie erhalten von der Post eine Pauschale, auch wenn nur wenige Kunden kommen. Ihnen werden nun seit einigen Monaten neue Verträge angeboten, bei denen die Pauschalvergütungen deutlich abgesenkt wurden. Wer die neuen Verträge nicht unterschreibe, dem werde gekündigt, hieß es vom neuen Postagenturnehmerverband (PAGD). "Wir gehen davon aus, dass etwa 30 bis 40 Prozent der Agenturen gekündigt wird, weil sie neuen Knebelverträge nicht unterschreiben", sagte der PAGD-Vorsitzende Torsten Modery. Die neuen Pläne mit Quelle und die Gestaltung der neuen Verträge mit kürzeren Kündigungszeiten bis maximal sechs Monate signalisierten, dass sich die Post "generell von den Agenturen lösen will".

Post kann Versorgung kaum noch sichern
Laut Post-Sprecher Blohm lässt sich noch nicht absehen, für wie viele Agenturen die Partnerschaft mit der Post ende. Etwa ein Viertel der bisher rund 2000 angeschriebenen Händler hätten die neuen Bedingungen nicht sofort akzeptiert. Falls diese Zahlen aber am Ende der Vertragsumstrukturierung stehen, könnte die Post zwar Geld sparen und die Läden mit Post-Schaltern hätten eine Einnahmequelle verloren. Die Post könnte jedoch auch die gesetzlich verankerte flächendeckende Versorgung mit Filialen und Agenturen kaum mehr gewährleisten. Es sei denn, der anvisierte Deal mit der Quelle wird umgesetzt. Diese neue Partnerschaft könnte dann die Lücke füllen. Bundesweit gibt es schließlich rund 6000 solcher Quelle-Shops - selbst und gerade in kleinen Ortschaften.

T-Online / T-Finance

Quelle: http://t-finance.t-online.de/zone/fina/aktu/bran/eige/ar/web/ar-post-quelle-web


Post verkauft Briefmarken in Quelle-Shops

Zunächst 1000 Standorte – Hermes drängt in das private Paketgeschäft

von Birger Nicolai

Hamburg/Bonn - Die Deutsche Post wird ab diesem Frühjahr in zunächst 1000 Shops des Versandhändlers Quelle Brief- und Paketmarken verkaufen sowie Briefe und Pakete annehmen lassen. Durch die Zusammenarbeit mit Quelle wird die Post langfristig flexibler, die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Grundversorgung mit Postdienstleistungen in Deutschland aufrecht zu erhalten. Mit mehr als 40 Mio. Paketen und 300 Mio. Briefwerbesendungen im Jahr ist das Versandhaus neben dem Online-Buchhändler Amazon einer der größten Kunden der Post. Konkurrenten der Post versuchen seit Jahren, Quelle mit attraktiven Angeboten abzuwerben.

Unterdessen hat der Hermes Versand angekündigt, in das Geschäft mit dem privaten Paketversand einzusteigen. Der zum Otto-Konzern gehörende Hermes Versand wird Ende Februar 2003 über 8000 eigene Filialen in Deutschland verfügen. In den Hermes Shops können Kunden noch im Laufe dieses Jahres Pakete abgeben und versenden lassen. Über die Preise – auch mit Blick auf die Tarife der Post – ist noch nichts bekannt.

Damit steigt Hermes direkt als Konkurrent zur Post in das Paket- und Expressgeschäft ein. Bislang werden die Hermes-Standorte vor allem von den eigenen Versandhausfirmen des Otto-Konzerns wie auch von gewerblichen Kunden genutzt. An eine Ausweitung auch auf den Briefversand sei aber nicht gedacht, sagte Hermes-Geschäftsführer Hartmut Ilek der WELT. Hermes arbeitet in einem Gemeinschaftsunternehmen mit Europost zusammen. Europost wiederum ist eine Tochter der niederländischen TPG Post Group und will in Deutschland einen eigenen Briefversand als Konkurrenz zur Deutschen Post aufbauen.

Das Angebot der Post in den Quelle-Shops startet in einer Zeit, in der der Konzern mit seinen rund 7600 Agenturbetreibern neue Verträge aushandelt. Um Kosten zu sparen, will die Post die Agenturen nur zu veränderten Konditionen mit Einbußen zwischen fünf und 25 Prozent weiter beschäftigen.

Der Verband der Postagentur-Betreiber befürchtet, dass bis zu 40 Prozent der Standorte abspringen werden. Sollte dies eintreten, könnte die Post die gesetzliche Vorgabe von 12 000 Standorten in Deutschland – darunter 5000 eigene Postfilialen – nicht mehr einhalten. Zu den 7600 Agenturen kommen derzeit etwa 5200 Eigenbetriebe der Post hinzu. Nach Angaben der Post haben von den zunächst 2000 angeschriebenen Agenturen rund 75 Prozent der Betreiber die neuen Verträge bereits unterschrieben. Vor allem Kioskbesitzer oder kleine Einzelhandelsgeschäfte auf dem Land bessern ihre Kassen durch Postagenturen auf.

Die Zusammenarbeit zwischen der Post und Quelle wird als Pilotprojekt zunächst in 1000 der bundesweit 5000 Shops des Versandhändlers gestartet. Ein Ausbau sei aber jederzeit denkbar, sagte ein Unternehmenssprecher. Neben den Grunddienstleistungen der Post können Kunden ihre Retouren – Paket-Rücksendengen – in den Quelle Shops abgeben, was bislang nur über Postfilialen möglich war. Im Unterschied zu den Postagenturen macht die Post hier aber nur ein begrenztes Angebot. Dienstleistungen der Postbank oder der Telekom etwa sind zunächst nicht vorgesehen. Nach früheren Angaben will die Post bis zu 1000 Standorte schließen und sich auf die vorgeschriebene Zahl von 12 000 Filialen beschränken.

Artikel erschienen am 7. Feb 2003, "Die Welt".

Quelle: http://www.welt.de/data/2003/02/07/39621.html


Deutsche Post und Quelle bauen die Zusammenarbeit aus

Deutsche Post und Quelle intensivieren ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit. Beide Unternehmen wollen sich gegenüber Wettbewerbern im Versandhandel und im Paketgeschäft neu positionieren. In einem flächendeckenden Pilotversuch bieten ab Frühjahr 2003 rund 1.000 Quelle-Shops ein postalisches Basissortiment an. Damit wollen Deutsche Post und Quelle das Versand- und Postgeschäft, insbesondere bei Paket und Express weiter beleben. Darüber hinaus wird einem vielfach geäußerten Wunsch der Quelle-Kunden entsprochen, gleichzeitig Retourenpakete in den Quelle-Einrichtungen abgeben und einfache postalische Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Dieser Test unterstreicht außerdem das Bekenntnis der Deutsche Post zu einer nachfragegerechten postalischen Versorgung, die allen Vorgaben des Gesetzgebers genügt.

Eindrucksvolle Zahlen belegen die intensive Zusammenarbeit von Deutsche Post und Quelle schon heute: So werden jährlich von der Deutschen Post über 40 Mio. Quelle-Pakete transportiert; an Spitzentagen werden über 300.000 Sendungen bewegt. Allein in der Weihnachtssaison 2002 wurden rund 5 Mio. Pakete des größten deutschen Versandunternehmens an die Kunden ausgeliefert. Doch nicht nur mit Paketen, sondern auch mit jährlich ca. 300 Mio. Werbesendungen ist Quelle ein bedeutender Briefkunde für die Deutsche Post.

Bonn, 06. Februar 2003

Quelle: Deutsche PostAG, http://www.deutschepost.de/dpag?lang=de_DE&tpl=html3&xmlFile=40007

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